30.6.00 düdingen, bad bonn kilbi

vor vielen jahren gab es in der nähe von düdingen ein dorf. ein kleines dorf zwar, aber ein dorf, in bester lage noch dazu. dort lebten die menschen und tiere (hunde, ziegen u.ä.) zufrieden und glücklich.

jeden sommer feierten die bewohner ein fest, das sie kilbi nannten, und anlässlich dessen sie ihre besten kleider anzogen. dazu spielte die dorfkapelle die schönsten melodien die sie kannte.

aber alles hat ein ende nur die wurst hat zwei.

vor etwa 40 jahren kamen fremde männer ins dorf und erklärten den fröhlichen dorfbewohnern, dass da, wo jetzt das dorf stünde, in bälde ein stausee sei. und, die männer haben nicht geschwindelt, da ist heute tatsächlich ein stausee. das dorf ist auch noch da, aber darunter.

aber die menschen haben das dorf nicht vergessen. sie feiern heute noch, zu ehren des dorfes, immer noch die kilbi von bad bonn (so hieß das dorf).

diese geschichte klingt zwar, als hätte oppa sie erfunden, aber sie ist wahr, wir haben uns selbst davon überzeugt. am ufer des sees stehen schilder mit einem plan, auf dem erläutert wird, wo welches haus gestanden hat. über ein paar häuser sind wir dann drüber geschwommen. sogar oppa ist mitgeschwommen, zum ersten mal seit fünf jahren. oppa kann also doch schwimmen, wir haben ihm unrecht getan.

als dann die sonne unterging, konnten wir eine ziege blöken hören wo gar keine war. das war, so schlussfolgerten wir, wahrscheinlich die geisterziege von bad bonn. wir kriegen es mit der angst zu tun und kehren, so schnell uns unsere beine tragen, aufs festivalgelände zurück. die dumme ziege, denken wir uns, soll jetzt wem anders angst machen.

auf dem festivalgelände, unter menschen und mit den vielen lichtern, beruhigen wir uns. wir stellen fest, dass sich die männer und frauen auch bei der diesjährigen kilbi ihre besten kleider angezogen haben. also bemühen wir uns, genauso wie alle anderen kapellen auch, unsere schönsten melodien zu spielen. und so wurde dieser kilbitag ein wunderbares erlebnis für jedermann. für die angereisten kapellen, und wohl auch für die männer und frauen.

resümierend gilt es festzuhalten, dass dieses festival wirklich ein besonderes ist. als band wird man vorzüglich behandelt, das ambiente ist beeindruckend, und das publikum zeigte sich gut informiert und äußerst aufgeschlossen. hauptact war ein kontrabassist in begleitung zweier schlagzeuger, das sagt doch einiges. wir kommen wieder, wenn wir dürfen.