düdingen
Konfusion am Schülerband-Contest Zwölf Deutschfreiburger Schülerbands massen sich im Podium. Die dreizehnte stammte aus Bern, war zu alt und sorgte für Verwirrung. Der Preis für die drei Sieger: ein Auftritt an der Bad Bonn Kilbi. Mario Corpataux Zum ersten Mal rief Rolf Kamber, Musiklehrer an der Orientierungsschule Düdingen, die Deutschfreiburger Schülerbands zum Vorspielen auf. 120 Musiker und 380 Fans folgten dem Ruf ins Podium. Angezettelt vom Konzertveranstalter Bad Bonn sollte ein Wettbewerb zwischen den Orientierungsschulen von Tafers, Düdingen, Wünnewil und der Stadtfreiburger Orientierungsschule (ehemals Freie Öffentliche Schule FOS) würdige Gewinner für den attraktiven Hauptpreis küren. Das Bad Bonn stiftet den Siegern einen Auftritt an der diesjährigen Kilbi. Eine eigens formierte Jury, bestehend aus Musiklehrern, Lehrern, Bad-Bonn- und Fri-Son-Leuten, einem Vertreter von Radio Freiburg und der Düdinger Gemeinderätin Ursula Baumeyer (Düdingen stellte das Podium zur Verfügung), bestimmte den Gewinner. Sechs Düdinger, je zwei Tafersner und FOS-Gruppen, eine Wünnewiler und, jetzt kommts, eine Band vom Kollegium Gambach waren dabei. Jetzt kommts noch doppelt: Auch eine Kollegiumsband aus Bern nahm teil. Doch dazu später. Girlpower auf der Bühne Allgemein herrschte Girlie-Power. Bis zu elf Girlies standen gleichzeitig ohne Boy-Begleitung auf der Bühne und zupften auch schon mal den Bass oder bearbeiteten das Schlagzeug. Besonders die OS Düdingen scheint wenige männliche Musiker zu haben. Zwei einsame Sänger waren diesen Abend zu sehen, bezeichnenderweise Mitglieder der Berner Truppe. Wünnewil bot eine Big Band auf, über zwanzig Kinder swingten in Goodman-Manier. Und wenn die Stimmchen noch ein bisschen dünn waren und die Töne öfters nicht lupenrein getroffen wurden, nervös schienen die Kinder kaum. Am meisten überzeugte die Jury das Quintett Los Labilos der OS Tafers: Saxophon, Posaune, Piano, Schlagzeug und Bass lieferten feinen Barjazz auf beachtlich hohem Niveau, sauber vorgetragen. Nicht zuletzt die ausgefeilten Soli sorgten für Begeisterungsstürme bei Publikum und Juroren. Neben ihnen werden zwei Gewinnergruppen der OS Düdingen an der Kilbi auftreten. Und weil es der Zufall wollte, landete die ältere FOS-Formation punktegleich auf dem dritten Platz - es gab also gleich vier Sieger. Salomonisches Urteil nötig Weil das Niveau der beiden Kollegiumsbands beträchtlich höher war, fällte Bad Bonn einen salomonischen Entscheid: Auch diese beiden erhalten an der Kilbi Gelegenheit, ihr Talent zu zeigen. Insgesamt sechs Schülerbands werden also am 28. und 29.Juni an der Bad Bonn Kilbi auftreten. Das Ganze war aber anders geplant: Statutengemäss wären bloss Schülerbands aus dem Raum Freiburg und im Orientierungsschulalter zulässig gewesen. Eigenes Züglein gefahren Der fehlbare Musiklehrer unterrichtet gleichzeitig die beiden FOS-Bands, die Gambach- und die Berner Combo. Im Übereifer hat er wohl die Statuten übersehen: «Er kannte die Bedingungen», sagt der Organisator Kamber, «gestern erst erhielt ich die Liste, dazu mit zu vielen Songs.» Ein bis zwei Songs waren vorgeschrieben und nicht vier bis fünf, wie der genannte Musiklehrer dies interpretierte. Für Kopfschütteln sorgte er weiter, weil er wie niemand sonst Soundchecks direkt vor dem Auftritt machen liess, was viel Zeit und Geduld kostete. Das, nachdem er am Nachmittag mit seinen Kindern übte, statt wie alle anderen den Sound zu checken. Meine Kinder rücken nicht für zwei Songs aus, lautete es im Musiklehrer-Originalton. Da scheint ein ehrgeiziger Musikpädagoge am Werk zu sein. Ohne Seebezirkler Wo blieben die restlichen Orientierungsschulen? Plaffeien verfügt über keine Schülerband; Murten, Kerzers und Gurmels hätten zwar Bands, aber keine Musiklehrer oder Chauffeure, welche die Schüler nach Düdingen begleitet hätten. Ihnen war das Feldschiessen in Kerzers wichtiger. Ein nächster Schülerband-Contest ist für 2003 geplant. Wer dieses Mal nicht gewinnnen konnte, muss jetzt fleissig üben. |