Vollblutmusiker am Werk

Die Sensler «The Fridge» leben für die Musik

Die Formation hat seit ihrem Start 1999 über verschiedene Stile einen Wandel zu süffig-akzentuiertem Gitarrensound durchgemacht. Die Musikszene Freiburg lebt - nicht zuletzt dank «The Fridge» und ihrem neuen Album.

Von OLIVER SCHNEITTER

Der Kern der Band, Leadgitarrist Gérald Huber, Schlagzeuger Hanspeter Waeber und Sänger und Bassist Urs Bodenmann, haben schon vorher massig Musikerfahrung gesammelt, bevor The Fridge 1999 gegründet wurde. Dass die Combo ihre Gehversuche hinter sich hat, hört man dem Sound an: Die Songs sind kompakt, ausgefeilt und bestechen durch ein breites Spektrum verschiedener Stilelemente. Im Eröffnungssong «Turn on me» beispielsweise setzt eine an «Cornershop» erinnernde Gitarre zum Bewegen einladende Akzente; Urs Bodenmanns ohrwurmiger Gesang tut seinen Teil dazu, dass dieser besonders live zu gefallen vermag.

Rockig und melancholisch

Im folgenden Stück, «Spring», hingegen übernimmt Carole Fasel, unterstützt von Chantal Portmann, den Leadgesang. Das Ganze bleibt zwar rockig, jedoch führt eine cleane Funkgitarre durch den um einiges melancholischer und düster («Why did you let my best friend die?») anmutenden Song. Überhaupt - und damit ist auch der Pop erwähnt - sind da keine Rockgören am Mikro, vielmehr bilden sie ein langes, sanftes Pendant zu den erdigen Gitarren von Gérald Huber und Mario Hänni.

Abschiedskonzert im Bad Bonn

Die Professionalität ist nicht nur Schein: Einige Bandmitglieder haben sich musikalisch in den USA ausbilden lassen. Schlagzeuger Waeber besucht zudem noch die Jazzschule und lebt zu 50 Prozent als Musiker. Ähnlich wie Gérald Huber, der als Gitarrist auch bei Gustavs «Gegen Süden»-Tournee schon einiges an Festivalerfahrung gesammelt hat.

«Als Nächstes wollen wir in der ganzen Schweiz auftreten» verrät Huber die Ambitionen der Band. Unterstützung dazu mag ihnen das Angebot einer Snowboard-Firma bieten, die die Sensler für den Soundtrack eines neuen Werbespots angefragt haben. Vorher aber wird wohl noch heftig geprobt werden müssen, denn Urs Bodenmann verlässt auf Ende Monat die Band, um sich seinem Soloprojekt widmen zu können. Das gebührende Abschiedskonzert wird kommenden Freitag im Bad Bonn als Vorband von «Phébus» stattfinden, danach wird weitergeschaut.